Weihnachtskrippe 2017/2018

Starke Frauen in der Bibel

Erscheinung des Herrn (Heilige drei Könige)

Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

(Mt 2, 9-12)

Halt drei Frauen als Königinnen? Nein - wir haben das Thema von Advent und Weihnachten noch einmal aufgegriffen und sehen an der Krippe drei starke Frauen unserer Zeit. 

Edith Stein, die Jüdin, die Christin, die Nonne und Dozentin. Im Oktober 1933 trat sie in Köln ins Kloster der Karmelitinnen ein und nahm den Ordensnamen Teresia Benedicta vom Kreuz an. Sie starb 1942 in Ausschwitz und wurde 1987 in Deutschland durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. 

Mutter Teresa, die Ordensfrau und Lehrerin in Indien. 1937 zog sie sich zurück und entschloss sich, ihr Leben künftig den Ärmsten der Armen zu widmen. Sie lebte mit ihnen in den Slums von Kalkutta und wurde 2016 von Papst Franziskus heilig gesprochen. 

Die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, geboren 1997 in Pakistan. Nach der Übernahme des Landes durch die Taliban durfte sie mit acht Jahren nicht mehr zur Schule gehen. Sie setzte sich im Internet und im Fernsehen für die Rechte von Mädchen ein und wurde 2012 durch ein Attentat schwer verletzt. Durch diese Tat wurde sie noch berühmter und gilt vielen Frauen und Mädchen seither als Symbolfigur für Freiheit und Bildung. Sie ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Welt.


 

Weihnachten - Die Geburt Jesu

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.  In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade. Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

Nachdem uns im Advent die starken Frauen Rebekka, Debora und Mirjam begleitet haben, sehen wir nun in der Weihnachtskrippe Maria als starke Frau. Sie hat "Ja" gesagt trotz aller Bedenken, hat Gottes Plan angenommen.

 

(Da der Heilige Abend in diesem Jahr mit dem 4. Adventssontag zusammentrifft, entfällt ein eigenständiges Krippenmotiv für den 4. Advent.)


 

3. Advent | Mirjam - Die Fürsorgliche

Als sie ihn nicht mehr verborgen halten konnte, nahm sie ein Binsenkästchen, dichtete es mit Pech und Teer ab, legte das Kind hinein und setzte es am Nilufer im Schilf aus. Seine Schwester blieb in der Nähe stehen, um zu sehen, was mit ihm geschehen würde.

Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her. Mirjam sang ihnen vor: Singt dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben! Ross und Reiter warf er ins Meer.

 (2. Mose 2, 3+4, und 15, 20+21)

 

 

Mirjam ist eine großartige, verantwortungsbewusste und liebende Schwester. Sie lässt ihren Bruder Moses nicht alleine, sein Schicksal ist ihr nicht gleichgültig. Mirjam wird ihre beiden Brüder immer begleiten und zu ihnen stehen.

Sie ist es, die der Tochter des Pharao vorschlägt eine Amme zu rufen, die das Kind stillen kann und geistesgegenwärtig ruft sie ihre Mutter, so dass Moses weiterhin von der eigenen Mutter versorgt werden kann. Das hält die Familie zusammen, das muss Mutter und Sohn gleichermaßen glücklich gemacht haben. Mirjam ist die Hüterin der Familie, auf sie ist Verlass. Doch Mirjam besitzt noch weitaus mehr Talente als Geistesgegenwart und Schutz der Ihren.

Mirjam war mitten im Geschehen, sie hatte mit ihren Brüdern eine führende Rolle, sie war eine anerkannte Prophetin und sie wusste das erste Lied zu singen, das uns überliefert ist. Es ist ein Befreiungslied, die Sklaverei in Ägypten ist gebrochen, den Häschern sind die Israeliten mit Gottes Hilfe entkommen, und sie findet den passenden Gesang und den passenden Tanz dazu. Verantwortungsbewusstsein, Glaube aus innerer Überzeugung und Gott dankende Lebensfreude, zeichnen Mirjam aus.


 

2. Advent | Debora - Die Gerechte

Damals war Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, Richterin in Israel. Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bet-El im Gebirge Efraim und die Israeliten kamen zu ihr hinauf, um sich Recht sprechen zu lassen. Sie sandte hin, rief Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch-Naftali, herbei und sagte zu ihm: Befiehlt der HERR, der Gott Israels, nicht: Geh hin, zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann von den Naftalitern und den Sebulonitern mit dir? Ich werde Sisera, den Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seiner Streitmacht zu dir an den Bach Kischon lenken und ihn in deine Hand geben. Barak sagte zu ihr: Wenn du mit mir gehst, werde ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, werde ich nicht gehen. Sie sagte: Ja, ich gehe mit dir; aber der Ruhm wird auf dem Weg, den du gehen wirst, dann nicht dir zuteil, sondern in die Hand einer Frau wird der HERR Sisera ausliefern. Und Debora machte sich auf und ging zusammen mit Barak nach Kedesch.

(Richter 4,4-9)

In biblischer Zeit war die Gesellschaft patriarchalisch geprägt. Frauen waren rechtlich und finanziell abhängig von ihren Vätern oder Ehemännern. Ihre Aufgabe bestand darin, sich um Familie und Haushalt zu kümmern. Nur wenige Frauen, wie Hebammen, waren darüber hinaus beruflich tätig. Wichtig für das Ansehen einer Frau war es, Kinder zu bekommen, um den Erhalt der Familie zu sichern. Konnte sie das nicht erfüllen, galt sie wenig. Von der gleichberechtigten Wertschätzung, die zum Ausdruck kam, als Gott Mann und Frau „zu seinem Bilde“ schuf, war im Alltag also wenig zu spüren. Umso bewundernswerter, dass es trotzdem immer wieder Frauen wie Deborah gab, die ihre Positionen durchsetzten und deren Lebenswege bis heute beeindrucken.

Deborahs Siegeslied ist einer der ältesten Texte der Bibel. In der jüdischen Tradition wird Deborah einerseits für arrogant gehalten, weil sie Barak zu sich kommen lässt, statt selbst zu ihm zu gehen, und weil sie sich selbst als »Mutter in Israel« bezeichnet. Deborahs Siegeslied allerdings gilt als von der Lyrik der biblischen Männer unübertroffen.


 

1. Advent | Rebekka - Die Selbstbewusste

Isaak aber war 40 Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Betuels, des Aramäers aus Mesopotamien, die Schwester des Aramäers Laban.

Isaak aber bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der Herr ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger.

(Mose 25, 20+21)

 

 

  

  

 


Wer ist denn so verrückt wie Rebekka? Da kommt ein Irgendwer aus Irgendwo und sagt, er suche eine Braut, eine wirklich richtige Braut für seinen Herrn. Und ohne, dass Rebekka diesen Mann je auch nur gesehen hätte, nickt sie dazu. Was denkt sich diese schöne junge Frau dabei?

Auch sie ist eine von Gottes starken Töchtern und auch sie verkörpert, was wir eine vielschichtige Persönlichkeit nennen. Sie hat die Gabe Wasser des Lebens zu vergeben und dort zu verteilen, wo es gebraucht wird. Sie bietet Leben, nicht nur für Menschen sondern auch für Tiere.

Der Heiratsantrag wird offen und aufrichtig überbracht. Rebekka, trotz des Schutzes ihrer Familie, möchte diese Eheschließung, ohne den Bräutigam je gesehen zu haben.

Isaak, ihr Mann, wird sie sehr lieben und sie wird ihm Trost spenden in der Trauer um seine verstorbene Mutter. Gott schenkt der zunächst unfruchtbaren Frau eine Schwangerschaft, es sind Zwillinge, Jakob und Esau.

Rebekka hat Gott genau zugehört, als er ihr sagte, dass zwei Völker in ihrem Leib seien, das eine Volk würde dem anderen überlegen sein und der Ältere würde dem Jüngeren dienen. Rebekka ist eine bevorzugende Mutter, sie liebt den jüngeren Sohn mehr als den älteren. Und sie arbeitet mit List und Tücke, um den Erstgeburtssegen vom sterbenden Vater zu manipulieren.